Seit dem Jahr 1980 ist die BürgerAktion (BA) im Gemeinderat der Stadt Freudenstadt vertreten. Um Ergebnisse dieses jahrzehntelangen Engagements bekannt zu machen, luden BA und Grüne im Vorfeld der Wahlen zum Gemeinderat zu einem Rundgang ein, an dem ein Dutzend Interessierter teilnahm.
Kundig und kompetent unterstützt von Elisabeth Gebele und Kurt Breuer, führte Albrecht Lörcher durch die Stadt.
Wichtige Stationen für die BürgerAktion waren und sind Hartranft-Allee und Rappen.
Gleich zweimal wurden die alten Allee-Kastanien von der BA vor der Vernichtung bewahrt, einmal 1975, noch als oppositionelle Gruppe, als die Straßburger Straße um eine Fahrspur erweitert werden sollte, und 2008, als an der Stelle des abgebrannten Hotels Rappen ein riesiger Supermarkt mit weit ins Tal hinausragendem Parkdeck geplant war. Dass also heute das Quartier Rappenpark existiert, ist auch dem damaligen Einsatz der BürgerAktion zu verdanken.
Durch den Skulpturenweg werden viele Kunstwerke in der Stadt und auf dem Kienberg miteinander verknüpft. Eines davon, von einem Künstler aus Simbabwe geschaffen und aufgestellt in der Forststraße, wurde von der BürgerAktion finanziert.
Zu ihrem 40jährigen Jubiläum initiierte die BA den Zapfen im Palmenwald von Wolfgang Leinß, welcher neben dem von ihren Mitgliedern rekonstruierten Brunnen steht. Zudem findet sich im Kurhaus die Bronzefigur „Ballett-Elevin“ von Peter Großbach, an deren Erwerb die BA ebenfalls maßgeblich beteiligt war.
Ein weiteres Ziel des Rundgangs war das Büttner-Haus, welches, wie es mit anderen großbürgerlichen Häusern entlang der Turnhallestraße geschah, ebenfalls abgerissen werden sollte. Anfangs der 80er-Jahre wurden Pläne zur Vergrößerung des Kurhauses und Errichtung eines Kongresszentrums entwickelt.
Auch Ludwig Schweizer beteiligte sich daran und visualisierte seine Vorstellungen, welche die Architekturformen von Marktplatz und Loßburger Straße weiterführten bis zu dem von ihm entworfenen Kurhaus. Dabei äußerte er sich ausgesprochen negativ über das historische Haus.
Die BA dagegen kämpfte für die Erhaltung dieses Hauses und mobilisierte die Bürgerschaft mit verschiedenen Aktionen, die sogar von der Polizei abgebrochen wurden. Im Dezember 1983 schließlich entschied der Gemeinderat, einen Wettbewerb auszuschreiben, mit der Bedingung, dass das Büttner-Haus erhalten werden musste. Täglich ist seitdem dessen Resultat sichtbar.
Beschlossen wurde die BA-Tour in der Reichsstraße, wo die Teilnehmer sich den Beginn des Wiederaufbaus nach der Zerstörung im April 1945 vergegenwärtigten. Bewundert wurden auch die von der Stadtgärtnerei liebevoll gestalteten Blumenbeete, die hier und in der Forststraße seinerzeit aufgrund von Vorstellungen der BürgerAktion für die Gestaltung der Fußgänger-Zonen im Gemeinderat durchgesetzt wurden.
Die Teilnehmenden an dieser geschichtlichen Runde waren sich darin einig, dass Grüne und BürgerAktion zukünftig als Fraktion im Gemeinderat gemeinsam noch vieles werden bewegen können.